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Jagdgenossenschaftsversammlungsgutscheineinlösung

in ’S Bettche en sein Aujust 18.09.2021 17:23
von Der Harald | 74 Beiträge

Jagdgenossenschaftsversammlungsgutscheineinlösung

Ich kann mich erinnern, dass das jährliche Treffen der Jagdgenossenschaft ein Highlight im Dorf war. Kamen doch alle Grundstückseigner zusammen, um die Verwendung des vom Jadgpächter gezahlten Betrags aus der Verpachtung der Jagdrechte in der Gemeinde einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. Was aber den meisten noch viel wichtiger war, das war die Möglichkeit, anlässlich dieses Treffens frei Essen und Trinken zu dürfen.
Da es wohl bei diesen Geselligkeiten Unmut über einige gegeben hatte, die recht ausschweifend gespeist und getrunken hatten, oder ob sich manche beschwert hatten, dass sie spätabends nicht die Mengen "verkonsumieren" konnten wie andere sei dahingestellt, irgendwann wurde das Budget "gedeckelt", indem man Gutscheine ausgab, die pro Person gut für eine Mahlzeit und mehrere Getränke ausreichten.
Was aber mit der Ausgabe der Gutscheine auch verbindlich festgeschrieben war, das war die Tatsache, dass diese am Abend der Veranstaltung zur Verrechnung kamen und keine Barerstattungen der nicht verbrauchten Guthaben erfolgen würde. Die Betreiber der Gastwirtschaft hatten sich ja mit dem Einkauf der Lebensmittel und der Dienstbereitschaft des Personals auf den Umsatz eingestellt.
Den Gerüchten zufolge hatten sich einige, die wohl schottische oder schwäbische Wurzeln hatten, dahingehend geäußert.dass man wohl nur ein zwei Bier trinken würde, das Guthaben aber gerne in bar mit nach Hause nehmen würde. Als sie hörten, dass das nicht möglich sei, kam der Spruch:
»Ei, dann nomme mer so viel Doofeln Schokeload met, bess des Geld all es!«
Der Wirt, dem dies zu Ohren kam, hatte sich seiner Meinung nach entsprechend eingedeckt, musste am Ende dann doch noch einige Tafeln Schkolade nachliefern.
Am nächsten Tag machte der Disput vom "Bettche en seim Aujust" mit dem Wirt die Runde im Dorf >
Der Wirt:
»So, doas sei etz met drei Getränke en den siwwezäihe Doofeln Schokeload Noizäihe Mark en Virzich!«
»Kannste iehs für däi sechzig Fennich nit noch e halb Doofel Schokeload gewwe?«
»Nee, doas mach aich nit! Gebt mer noch virzich Fennich, dann gebts noch e Doofel Schokeload«
»Nee, noch selbst Geld ausgewwe, nee, nee. Woas gebst dann noch für sechzich Fennich?«
»E Päckche Kaugummi kost en Foffzicher.«
»Dann geb ies doas Päckche - en woas gebts noch für den Grosche?«
»Naut!«

’S Bettche en sein Aujust zuche bedröbbelt ob, de fehlende Grosche däet doch schmerze …
(Die beiden zogen bedröppelt ab, der Verlust des einen Groschen ging ihnen sehr nahe …)


Der Harald wünscht euch alles gute,

Joa, mir sei Owerhesse,
doas winn mer nie vergesse
zuletzt bearbeitet 22.09.2021 09:09 | nach oben springen


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